Osteopathie

Osteopathie, was ist das eigentlich und wer hat´s erfunden?
Der Begriff Osteopathie setzt sich aus dem altgriechischen „osteon“ für Knochen und „pathos“ für Leiden oder Leidenschaft zusammen, was man mit „Knochenleiden“ - oder aber auch mit „Knochen- Leidenschaft“ übersetzen könnte. Hier ahnt man schon, worum es geht. 


Der Gründer der Osteopathie, Herr Dr. Andrew Taylor Still, beschäftigte sich um 1900 intensiv mit dem menschlichen Bewegungsapparat. Dabei verglich er diesen prinzipiell mit einer Maschine, die nicht nur funktionieren, sondern auch von Zeit zu Zeit „gewartet“ werden muß. 


So war eine seiner Maximen "Gesundheit zu finden und nicht Krankheit" . Er glaubte, daß jedem Menschen eine natürliche Gesundheit und Selbstheilungsfähigkeit innewohnt. Bei seinen lebenslangen Forschungen machte er dabei erstaunliche und hilfreiche Entdeckungen, die noch bis heute Bestand haben und nicht nur für die Osteopathie von Bedeutung sind.
Kurz vor seinem Tod im Jahre 1917 eröffnete er die erste School of Osteopathy in Kirksville, Missouri. Besonders zwei seiner Schüler führten seine Bestrebungen fort und und entwickelten dadurch die parietale Osteopathie (J. M. Littlejohn) und die craniosacrale Osteopathie (W.G. Sutherland). Später erarbeitete sich H. V. Hoover die Grundlagen der visceralen Osteopathie, basierend auf den Konzepten Stills. Auch der Gründer der Chiropraktik, D. D. Palmer, wurde von seinen Arbeiten inspiriert und hatte sogar noch die Ehre, von ihm „angelernt“ zu werden. 
Was bedeutet parietale, viscerale, craniosacrale und
myofasciale Osteopathie?
Stills Osteopathie durchlief wichtige Entwicklungsschritte, die wir heute in die modernen „didaktischen“ Bereiche gliedern:

Parietale Osteopathie: Knochen, Knorpel, Gelenke 
(den knöchernen Bewegungsapparat betreffend)
Beispiel: Gelenkprobleme und Bewegungseinschränkungen.

Viscerale Osteopathie: Eingeweide 
(Störungen der fascialen Verbindungen der Organe in Brust, Bauch und Unterbauch)
Beispiel: Kurzatmigkeit, Verdauungsstörungen, Menstruationsbeschwerden.

Craniosacrale Osteopathie: Schädel, Gehirn und Rückenmark, Wirbelsäule und Steißbein.
(Probleme an Kopf und Rückenmark)
Beispiel: Kopfschmerzen, Sehstörungen, psychische Störungen.

Myofasciale Osteopathie: Muskeln, Nerven, Gefäßsystem.
(die Verbindungen der Leitungsbahnen zu den Umgebungsstrukturen betreffend)
Beispiel: Durchblutungsstörungen, Lymphabflußstörungen, Muskel- und Nervenschmerzen.


Dank dieser großartigen Vorarbeit, die Still und seine Pioniere leisteten, arbeiten moderne Osteopathen heute übergreifend in all diesen Teilbereichen. Dabei reicht aber einer dieser Bereiche meist nicht aus, einem Körper zu helfen, seine Gesundheit wieder zu finden. Eben diese ganzheitliche Behandlung liegt im Sinne Stills. Zum Beispiel ist die beruhigende und regulierende Wirkung einer Craniosacral- Therapie unbestritten, aber als alleinige Behandlung gibt es hierfür selten eine medizinische Indikation im Rahmen ganzheitlichen Therapie. 

Um eben diese Ganzheitlichkeit in der Osteopathie erklären zu können, braucht es ein umfangreiches grundlegendes anatomisches und zudem biomechanisches Verständnis. Aus genau diesem Grund dauert die Ausbildung auch so lange. So kann es z. B. sein, daß Störungen des Gehörs mit der Wirbelsäule zu tun haben, Menstruationsbeschwerden Kopfschmerzen auslösen oder Knieschmerzen von einer entzündeten Harnblase kommen. 
Wundermittel Osteopathie 
Die Osteopathie wird von verschiedenen Quellen oft als Wundermittel für sämtliche Leiden propagiert. Laut einschlägigen Boulevardpressen "heilen" Osteopathen mit ihren Wunderhänden auf unerklärliche Weise verschiedenste Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes oder Gicht. Sogar maligne Krankheiten wie Krebs soll der Osteopath angeblich verschwinden lassen. Das ist natürlich absoluter Humbug und hat mit ehrlicher osteopathischer Arbeit nichts zu tun. 

So ist der Vergleich Still´s des menschlichen Körpers mit einer Maschine vollkommen zutreffend. Leider pflegen die die meisten von uns ihr Auto oder ihr Aussehen mehr als ihren eigenen Körper und benutzen diesen nur, anstatt ihn pfleglich zu behandeln. So ist es nicht überraschend, daß sich durch den "unsachgemäßen Gebrauch" und der "unregelmäßigen Wartung" auch gewisse Störungen einschleichen. Ein Osteopath wird daher immer versuchen, durch Mobilisation zusammenhängender Gewebe den "Fluß" im Körper zu gewährleisten. Diese Entstörung bedeutet, daß ein beeinträchtigtes Gefäß, ein Nerv, ein Gelenk oder eine andere Struktur anschließend wieder "reibungslos" in ihrem Umfeld funktionieren kann.
Und genau hier beginnt der Job der Osteopathie:
Dem Körper Impulse zu geben, sich selbst zu reparieren
Wann gehe ich zum Osteopathen? Und zu welchem?
Eine anerkannte und fundierte Ausbildung dauert mindestens 1350 Stunden und zieht sich in der Regel über mindestens 5 Jahre. Sie erkennen einen qualifizierten Osteopathen, wenn er eben diese Ausbildung bei einer anerkannten Schule mit  bestandener Abschlußprüfung erfolgreich abgeschloßen hat. Sie sind meist in einem Osteopathenverband organisiert und dadurch bei den meisten Krankenkassen gelistet. Darum erstatten Krankenkassen nur Behandlungen bei ausgebildeten und qualifizierten Osteopathen. Ich selbst habe eine über 6- jährige Ausbildung bei einem BAO- zertifizierten Institut abgeschloßen. BAO ist der Dachverband aller Osteopathenverbände in Deutschland. Meine Schule ist dem bvo angegliedert, dem Bundesverband Osteopathie. Dieser ist einer der größten Verbände. 

Sie sind bei einem ausgebildetem Osteopathen gut aufgehoben, wenn Sie ärztlich diagnostiziert wurden und:

- Schmerzen in einem Teil ihres Bewegungsapparates haben, zum Beispiel nach Stürzen oder  Unfällen, auch wenn diese schon lange zurück liegen und/ oder keine Ursache durch bildgebende  Diagnostik gefunden wurde.

- Sie nachts mit den Zähnen knirschen und/ oder Probleme mit dem Kauapparat haben.

- Sie Nervenschmerzen haben, wie z. B. Ischias-, Piriformis-, oder Karpaltunnelsyndrom oder Ihnen die     Hände oder Beine einschlafen.

- Sie Menstruationsbeschwerden haben.

- Sie Verdauungsbeschwerden wie z. B. Sodbrennen haben.

- Sie unter Kurzatmigkeit und hohem Blutdruck leiden.

- Sie unter (Lymph) Abflußstörungen leiden, wie z. B. schweren Beinen.

- Sie unter Kopfschmerzen oder Migräne leiden.


Des weiteren natürlich auch, wenn:

- Sie Leistungssport treiben und mehr aus ihrem Körper heraus holen möchten.

- Sie durch monotone Arbeit oder Leistungssport Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen                haben.

- Sie ihre Statik oder ihr Gangbild verändern möchten. Ob aus gesundheitlichen oder ästhetischen           Gründen- einfach, um eine gute „Figur“ abzugeben.

- Es Ihnen wichtig ist, sich regelmäßig osteopathisch untersuchen/ beraten zu lassen, um bestimmten   Krankheiten vorzubeugen.
Brauche ich eine Überweisung?
Viele gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich mittlerweile an den Kosten für Osteopathie. Um diese Erstattungen nutzen zu können, lassen Sie sich bitte vom Arzt Ihres Vertrauens vor Ihrem Ersttermin bei mir eine formlose "Überweisung" zum Osteopathen oder ein "Rezept für Osteopathie" ausstellen. Es ist vielmehr eine ärztliche Empfehlung zu osteopathischen Behandlungen. Diese reichen Sie dann bitte zusammen mit den Rechnungen zur Kostenerstattung bei Ihrer Krankenkasse ein. Jede Kasse hat aber eigene Richtlinien. So kann es sein, daß Sie gar keine "Überweisung" benötigen, wenn der Osteopath, wie in meinem Fall zugleich auch Heilpraktiker ist. Fragen Sie einfach bei Ihrer Kasse nach deren Richtlinien, denn oft gibt es nicht nur Höchstbeträge bei den Erstattungen, sondern auch Vorgaben bei der Anzahl der Sitzungen.

Falls Sie jedoch privat versichert sind, können Sie ohne ärztliche Empfehlung/ Überweisung zu mir kommen. Hier sind im Falle nur die eventuellen Höchstbeiträge der GeBüH bei Ihrer Krankenkasse zu erfragen, um die volle Erstattung zu erhalten.
Wie lange dauert eine Behandlung/ Therapie?
Die Erstkonsultation wird ca. 2 Stunden in Anspruch nehmen. Ich berechne hierfür 1,75 Stunden.

Wenn der Therapieplan nach Ihrem ersten Termin steht, können Sie mit 1- Stunden- Terminen rechnen. Trotzdem kann es vorkommen, daß es einmal ein paar Minuten länger dauert, um eine "hartnäckige" Struktur zu lösen. 

Das gilt auch für Folgetermine, die Sie aufgrund eines anderen Problems irgendwann einmal wahrnehmen möchten. Da ich beim Ersttermin einen gründlichen "check" mache, kenne ich in der Regel die Schwachstellen und weiß nach einem kurzen Gespräch, was zu tun ist. 

Die gesamte Therapiedauer ist natürlich primär abhängig von der Ursache und zum Zweiten vom Heilungsverlauf. So wird eventuell ein posttraumatischer Zustand nach einem schweren Verkehrsunfall eine längere Therapiedauer in Anspruch nehmen als beispielsweise ein einzelner kleiner eingeklemmter Nerv.

Der Heilungsverlauf wird in vielen Fällen von Ihrer Compliance, also Ihrer aktiven Mitarbeit begünstigt. Nur wenn Patient und Therapeut miteinander an einem Strang ziehen, werden erst maximale Erfolge möglich.

Bitte bedenken Sie, daß nur Sie selbst für Ihren Körper verantwortlich sind. 
Oft wird eine entscheidende Besserung erst durch persönlichen Einsatz möglich.

Rechnen Sie im Durchschnitt mit 2 - 6 Behandlungen.
Wie läuft eine Behandlung ab?
"Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit."

Wenn Sie das erste Mal zu mir kommen, nehmen Sie bitte alle ärztlichen Unterlagen über Ihren bisherigen Krankheitsverlauf mit. Bitte beachten Sie auch, daß ich Sie eventuell nicht behandeln kann, wenn Sie an einer unabgeklärten Krankheit leiden. Dies dient nur zu Ihrem eigenen Schutz. 

Beim Ersttermin wird in der Regel eine ausführliche Anamnese (Befragung) durchgeführt. Wenn Sie hierzu schon meinen ausgefüllten Anamnesebogen dabei haben, verkürzt sich dies natürlich und wir haben mehr Zeit für Ihre Untersuchung und Behandlung. Sie können ihn unter "Downloads" herunterladen oder auf Anfrage zugesandt. Oder Sie holen ihn einfach persönlich ab.

Im Anschluß erfolgt eine umfassende Untersuchung. Hier arbeite ich zwar hauptsächlich osteopathisch, aber je nach Fall auch mit klassischen schulmedizinischen Methoden wie z. B. Blut-, Stuhl- Urinuntersuchungen und alternativmedizinischen Hilfsmitteln wie beispielsweise der Diagnostik der Iris und der Fußreflexzonen. Mit dieser Kombination habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht.

Daraufhin werde ich Sie über die weitere Vorgehensweise beraten und Ihnen die beste Therapieform empfehlen, die meines Erachtens für Sie in Frage kommt.

Wenn ich Sie dann in meiner Praxis bei Ihrer Heilung unterstützen kann und darf, erfolgt die Behandlung, die sich dann natürlich auf die entsprechende Diagnose stützt. 

So kann es aber auch sein, daß Sie keine rein osteopathische Behandlung brauchen, weil beispielsweise Ihr Schwindel oder Ihre Rückenschmerzen durch Stress in der Arbeit entstanden sind. Die Osteopathie könnte hier dann zwar vielleicht wunderbar unterstützen, aber sicher nicht die Ursache beseitigen.
Was kostet das?
 Die Kosten betragen 95 € die Stunde.  


Gesetzlich Versicherte:
Wenn Sie gesetzlich versichert sind, empfehle ich Ihnen den Abschluß einer Heilpraktiker-Zusatzversicherung. Wenden Sie sich an den Versicherungsfachmann Ihres Vertrauens oder informieren Sie sich im Internet. Eine weitere, vielleicht günstige Möglichkeit wäre, bei Ihrer Krankenkasse nach einer Zusatzversicherung zu fragen. Erfragen Sie bei Ihrer Krankenkasse auch nach deren Beteiligungen für Osteopathie. Viele beteiligen sich heute schon an den Kosten, so daß Sie im Normalfall auch ohne Zusatzversicherung mit einer finanziellen Unterstützung rechnen können. 

Hier finden Sie eine Übersicht, wie hoch die Erstattungsbeträge der jeweiligen Kassen für Osteopathie sind. Die Angaben sind ohne Gewähr:


Privat Versicherte:
Wenn Sie privat versichert sind, werden Ihre Behandlungskosten in der Regel komplett nach der GebüH (Gebührenordnung für Heilpraktiker) von Ihrer Kasse erstattet. Bitte erkundigen Sie sich im Falle vorher bei Ihrer Kasse, ob und welche alternative Heilmethoden Ihr Tarif beinhaltet.

Beamte:
Wenn Sie im Beamtenverhältnis stehen, übernimmt Ihre zuständige Beihilfe die Kosten nach den Vorgaben der GebüH. Bitte informieren Sie sich im Falle vorher über Höchstgrenzen und eventuelle Eigenleistungen.

Zusatzversicherte:
Wenn Sie eine Heilpraktiker- Zusatzversicherung haben, werden Ihre Kosten in dem vertraglich geregelten Rahmen nach der GebüH erstattet. 
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